Die Prognose bei Katzen mit Ataxie
Ataxiekatzen leiden bei artgerechter Haltung nicht, sie nehmen ihre Behinderung offenbar nicht als solche wahr.
Nicht einfach einschläfern!
Nicht die Ataxie bringt die Katze um ihr Leben, sondern die noch weit verbreitete Unkenntnis der Menschen über diese Behinderung. Oft genug werden die scheinbar „schwerbehinderten“ Katzen von ihrem vermeintlichen Leiden bereits im Kittenalter „erlöst“. Doch gerade die häufigste Form von Ataxie bei Katzen, die Cerebelläre Ataxie, verläuft als Erkrankung nicht progressiv, d. h. sie verschlechtert sich nicht. Katzen mit Ataxie nehmen ihre Behinderung nicht als solche wahr und leiden bei artgerechter Haltung nicht darunter. Ganz im Gegenteil: Eine Ataxie-Katze kann ein langes und vor allem schönes Leben mit nur wenigen Einschränkungen haben.
Normale Lebenserwartung
Kommen keine weiteren ernst zu nehmenden Erkrankungen hinzu, kann eine Ataxiekatze lange und vor allem gut leben. Wie viele Ataxiekatzenhalter belegen, findet in dem meisten Fällen über Jahre eine Verbesserung der Symptome statt. Die betroffenen Katzen können mit der Zeit sogar ihre Einschränkungen durch Übung und Training teilweise kompensieren. Oft gibt es eine erste schnelle Verbesserung mit dem Wechsel vom Tierheim in ein liebevolles Zuhause, wo die Ataxie-Katze wesentlich individueller betreut werden kann. Häufig ist es z. B. möglich, noch funktionierende Gehirnareale zu fördern, so dass ggf. fehlende Fähigkeiten durch andere Gehirnzellen (Gehirnteile) mit übernommen werden können.
Achtung: Verschlimmert sich der Zustand, liegt das meistens an anderen Erkrankungen, wie Wirbelsäulen-Deformationen oder entzündlich-degenerativen Prozessen des ZNS. Die Ataxie kann auch ein Symptom der seltenen aber fortschreitenden Erkrankung des zentralen Nervensystems sein, dies sollte im Zweifelsfall differenzialdiagnostisch abgeklärt werden. Auch Begleiterscheinungen, wie eine Epilepsie, können zu einer Verschlechterung des Zustandes führen, da bei Krampfanfällen eine Sauerstoffunterversorgung auftritt, welche wiederum zum Untergang von Nervenzellen führen kann.