Die Haltung von Katzen mit Ataxie
Katzen mit Ataxie sind in der Regel nicht krank oder besonders betreuungsbedürftig. Trotzdem müssen bei ihrer Haltung eine Reihe von Besonderheiten beachtet werden.
Wie stark man die Haltungsbedingungen an die Ataxisten anpassen muss, hängt von der Ausprägung der Symptome ab. Es gibt unter den Wackelkatzen auch solche, die nicht allein aufs Klo gehen können, von Hand gefüttert werden und Windeln tragen müssen.
Eingeschränkter Freilauf
Ataxiekatzen sollten keinen ungesicherten Freilauf bekommen. Zum einen wegen der erhöhten Unfallgefahr und des teilweise erhöhten Krankheitsrisikos, z.B. bei Katzen, die eine Immunschwäche aufgrund einer ataxieauslösenden Viruserkrankung haben, zum anderen sind sie gegenüber gesunden Katzen körperlich deutlich benachteiligt (Revierkämpfe). Durch die unglaubliche Zutraulichkeit vieler Ataxisten sind sie leichte Beute für Hunde und Wildtiere – ganz zu schweigen von den üblichen Gefahren eines Freiganges, die nun doppelt so gefährlich werden.
Wohnungseinrichtung
Hier ist die individuelle Ausprägung der Symptome maßgeblich. Die geeignete Einrichtung muss für jede Katze individuell bedacht werden. Einige Beispiele:
Katzentoilette: Durch eine Haube, hohe Seitenränder oder Zimmerwände kann der Klogang und vor allem das Scharren erleichtert werden, da sich die Katzen abstützen können. Kommt die Katze durch ihre Ataxie nicht über den Einstig, braucht sie eine individuelle Lösung, z. B. ein großes Kunstoff-Hundekörbchen – es hat hohe Seitenränder, ist geräumig und hat einen niedrigeren Einstieg als eine Katzentoilette. Beim Toilettengang können kleinere Missgeschicke passieren, so dass man den Po oder die Ballen feucht abwischen muss.
Futternapf: Einigen Ataxisten fällt es schwer, den Kopf bis zum Napf am Boden zu neigen, ohne dabei umzufallen. Ein erhöhter Napf und Wasserschale kann Abhilfe verschaffen.
Absichern: Ataxiekatzen können meist irgendwo hoch klettern, drohen aber durch den Gleichgewichtsverlust und ihre Unerschrockenheit beim Abstieg herunterzufallen und können sich dabei verletzen. Daher darf z. B. ein Kratzbaum nicht allzu hoch sein oder eine Spezialanfertigung muss her. Treppen müssen abgesichert werden. Der Boden vor Betten, Sofas, und anderen Gegenständen, auf denen sich die Katzen gern aufhalten, kann mit Teppichen ausgelegt werden, damit sie sich beim Heruntersteigen/-fallen nicht verletzen.