Epilepsie bei Sari
Vorbemerkung: Was ist ein epileptischer
Anfall?
Ein epileptischer Anfall ist wie ein Gewitter im Gehirn, ausgelöst
von Nervenzellen mit vorübergehender vermehrte Entladung.
Sie geben unkontrollierte schnelle Signale an die Muskeln ab,
die sich dann unkontrollierte Bewegen. Die so entstandenen
Muskelkrämpfe können nicht gesteuert werden. Im Laufe des Anfalls
können immer mehr Nervenzellen mit einbezogen werden und somit mehr
Muskelgruppen betroffen werden. Während eines Anfalls ist die Katze
nicht bei vollem Bewusstsein und verspürt keine Schmerzen.
Epileptische Anfälle können in unterschiedlichen Stärken
auftreten.
Wie äußert sich die Epilepsie bei
Sari?
Sari leidet unter einer so genannten
Schlafepilepsie. Ihre Anfälle treten in der Regel am Abend oder in
der Nacht aus dem Schlaf heraus auf.
Ablauf eines Anfalls:
Kündigt sich ein
Anfall an, hebt Sari ihren Kopf und starrt mit weit aufgerissenen
Augen ins Leere. Während eines Anfalls liegt sie meist auf der
Seite, ihr Körper wird beherrscht von schnellen Muskelzuckungen,
als stehe sie unter Strom. Ihre Augen sind weit aufgerissen mit
großen Pupillen, die Ohren zittern und zäher Speichel läuft in
Fäden aus ihrem Maul. Mit ihrem Maul vollführt sie schnelle
Beissbewegungen und mit der Zunge erzeugt sie schnalzende
Geräusche. Ihre Anfälle dauern zwischen drei bis fünf Minuten
an. Ist er besonders stark, knurrt sie bei Körperkontakt
und uriniert unter Umständen.
Anfall erleichtern?
Es wird darauf
geachtet, dass Sari sich selber nicht verletzen kann. Das Licht und
die Geräusche werden so weit wie möglich reduziert oder gänzlich
abgestellt. Um ihr ein Gefühl von Geborgenheit zu geben, wird mit
leiser Stimme zu ihr gesprochen und ganz leicht über ihren Körper
gestreichelt. Dabei ist wegen der unkontrollierten Beissbewegung
besondere Vorsicht geboten.
Nach einem Anfall
Ein epileptischer Anfall
kostet viel Energie. Nach einem kurzen Moment der Erholung setzt
bei Sari ein großer Appetit ein. Noch nicht ganz bei Bewusstsein
versucht sie in hektischen Bewegungen in die Küche zum Futter zu
gelangen. Das bedarf ein wenig Unterstützung, da sie große Probleme
mit der Koordination und ihrem Gleichgewicht hat. Sie darf so viel
fressen wie sie braucht, im Schnitt sind das zwei bis drei
Futterportionen. (Tipp: Seit sie nach einem Anfall leicht erwärmtes
rohes Rindfleisch bekommt, benötigt sie weniger Futter und erholt
sich zugleich viel schneller.) Nach dem Fressen läuft sie noch eine
Weile umher, dann sucht sie den Kontakt zu ihren Menschen und wird
sehr anhänglich.
Wie wird sie behandelt?
Anfangs wurde sie
mit homöopathischen Medikamenten behandelt. Da die Häufigkeit der
Anfälle weiter zu nahm wurde sie auf Phenobarbital, ein
Schlafmittel, eingestellt. Für den absoluten Notfall, wenn ein
Anfall nicht mehr stoppt, liegt ein Valiumeinlauf bereit. Den hat
sie zum Glück noch nie gebraucht. Seit der Einstellung auf
Phenobarbital, blieb Sari lange Zeit anfallsfrei. Da das
Phenobarbital letztendlich nicht die erhoffte Wirkung zeigte und
die Dosis sich negativ auf meine Koordination auswirkte, wurde es
wieder ausgeschlichen. Sie bekommt nun eine überarbeitete
Behandlung auf Basis der Naturheilkunde – in Zusammenarbeit einer
guten Tierheilpraktikerin mit einem Tierarzt.
Im Dezember 2010 wurde die Ernährung auf BARF umgestellt und dabei
vollständig auf pflanzliche Linolsäure, typischerweise in Getreide
und Pflanzenölen, verzichtet. Anfang Januar 2011 kam es zu
einem letzten Anfall. Seitdem lebt Sari frei von Medikamenten und
epileptischen Anfällen.
Welche Auswirkungen haben die Epilepsie und ihre
Behandlung die Ataxie?
Die Anfälle verschlechterten
ihre Koordination, die zusätzliche durch die
Phenobarbital(Dämpfung der Hirnaktivitäten) weiter beinträchtig
wurde. Während der Einstellungszeit war Sari extrem taumelig und
konnte sich kaum auf den Beinen halten. Sie schlief sehr viel –
letztendlich zu viel. Nach der Umstellung der Behandlung und dem
Verzicht auf Phenobarbital verbesserten sich nach und
nach ihre Koordination sowie ihr Gleichgewicht
und sie wurde wieder aktiver.
Mit dem Wegbleiben der Anfälle hat Sari enorme Fortschritte machen
können. Sie ist aktiv, nimmt ihr Umwelt sehr aufmerksam war und
auch ihre Koordination hat sich deutlich verbessert.