Feline Senses Lebensfreude
Lilly
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© 2013 Feline Senses Lebensfreude

Das ist Lillys Geschichte

Lilly war ein Einzelkind, welches viel zu früh von der Mutter getrennt wurde. Mit etwa einem Jahr wurde sie unsauber und sollte euthanasiert werden, woraufhin von der Tierärztin der Tierschutz eingeschaltet wurde. Es wurde einiges versucht, leider ohne Erfolg. Lilly mußte schnellstens vermittelt werden, da wieder mit Euthanasie gedroht wurde. Die Vermittlung gelang, doch schon nach etwa zwei Wochen war auch die neue Halterin mit den Nerven am Ende und Lilly stand zum dritten Mal kurz vor der Tötung. Ich hatte Lilly kennen gelernt, sie durfte nicht sterben! Also nahm ich sie zu mir und hier war sie seither nie wieder unsauber!

Was löste Lillys Ataxie aus?

Lillys Mama muß während der Trächtigkeit mit dem Parvo-Vierus in Kontakt gekommen sein welches bei Lilly die Koordinatinsstörungen auslöste. Lilly hat diese Einschränkung also von Geburt an und kennt es nicht anders.

Wie verläuft Lillys Ataxie?

Als ich Lilly das erste Mal sah, schmiss sie ihre Vordepfötchen wie ein Zinnsoldat in die Luft und das Köpfchen wackelte wie verrückt. Nach Erzählungen der Erstbesitzerin lief Lilly viel an der Wand entlang um sich zu stützen, sie konnte nicht auf den Kratzbaum klettern und nur durch Türen gehen, die komplett offen standen, weil sie sich sonst den Kopf angehauen hätte. Mit dem Fressen hatte sie große Probleme, durch das Picken konnte sie sehr schlecht Futter aufnehemen. Auf den Arm nehmen konnte man sie nur wenn man größere Blessuren in kauf nahm, da sie wild um sich schlug, wenn man ihr den Boden unter den Füßen nahm.

Lillys Verbesserung der letzten Monate

Auf den Arm nehmen liebt Lilly auch heute noch nicht, aber sie lässt es ohne weiteres über sich ergehen, ihre ganze Koordination hat sich sehr verbessert. Sie eiert zwar noch beim laufen, schmeißt aber die Pfötchen wesentlich weniger, das Kopfwackeln hat sie nur noch in sehr aufregenden Situationen. Stützen muß sie sich beim Laufen überhaupt nicht, sie kann sogar Streckenweise richtig schnell sein. Ab und zu fällt sie um, aber selten. Das größere Problem ist, das sie Entfernungen nicht einschätzen kann und sich somit des öfteren den Kopf anhaut, was mir mehr weh zutun scheint, als Lilly selber. Aber auch das wird besser, sie kommt jetzt z.B. auch durch Türen, die angelehnt sind. Beim Spielen kann Lilly sogar sehr schnell und präzise sein. Manchmal ist es wohl auch eine Frage des Wollens. Lilly frisst aus einem erhöhten Napf, allerdings tötet sie ihre Beute gerne und schleppt das futter quer durch den Raum, man kann also durchaus auch vom Boden futtern :-)) Was das Klettern angeht, überrascht mich Lilly regelmäßig, erst schaffte sie Höhen von etwa einem Meter, letztens saß sie auf ca. 1,60 m Höhe.... da mußte für den Abstig allerdings Mama gerufen werden.

Lillys Charakter

Lilly ist eine kleien Zicke - Mädchen eben! Sie zeigt sehr genau, was sie will oder eben nicht. Manchmal ist sie dabei durch ihre Koordinationsstörung etwas grob. Bei Alledem ist sie trotzdem unheimlich anhänglich und völlig auf mich fixiert. Sie spricht sehr gerne mit mir und würde mir am liebsten überall hin folgen. Sie ist neugierig aber dabei vom Typ her eher vorsichtig und guckt sich alles erstmal genau von Weitem an, aber wenn sie etwas für gut befindet, geht die Post ab :-) Lilly ist mit sich und der Welt im Reinen und das bewundere ich sehr.

Umfeldanpassung bei Lilly

Um ihre Unsauberkeit in den Griff zu bekommen, hatte Lilly erstmal ihr eigenes Zimmer, was bezüglich der Unsauberkeit ja dann garnicht nötig war. Dort hat sie Kratzbäume, die ihren Kletterkünsten entsprechen, nicht allzuhoch damit sie auch wieder runter kommt, mit möglichst großen Plattform und diese in Stufen angeordnet. Alles war weich ausgepolstert, besonders vor den Kratzbäumen. Zum Futtern hat sie einenerhöhten Napf mit Sockel. Dieses eigene Zimmer hat Lilly auch heute noch um sich zurückziehen zu können, wenn es ihr zu bunt wird.

Fazit

Lilly ist unsere Zaubermaus, die wir nie wieder her geben würden. Wir sind froh, uns in dieser Notsituation wo Keiner Lilly wollte, für sie entschieden zu haben. Lilly hat uns viel gelehrt, u.a. das man auch wenn man nicht "perfekt" ist und Einschränkungen hat, ein tolles und zufriedenes Leben führen kann. Lilly weiß nichts von ihrer "Besonderheit" und lebt einfach damit das sie einige Dinge eben nicht kann. Und mal ehrlich, wer oder was ist schon "perfekt"? Ich glaube, Lilly ist rundum zufrieden mit sich und Zufriedenheit ist so viel mehr wert, als Perfektion. In Lillys Fall bedeutet es keinen großen Mehraufwand, das sie bei uns ist. Und selbst wenn, hätten wir diesen auch in Kauf genommen, es lohnt sich so sehr, man bekommt es 1000 fach zurück. Das Leben mit einem Wackelchen zu teilen ist ein Geschenk und Jeder kann selbst entscheiden, es anzunehmen oder nicht.